1. Mai, Tag der Arbeit

hoffentlich wird dieser Beitrag zu senden sein, es ist das erste Mal, dass ich Zugang zu dieser Seite habe, allerdings nicht die erste Notiz.  Noch zuversichtlich, vielleicht kann ich die anderen Notizen anhängen. Das „Shanghai on the Bund“ ist ein recht luxuriöses Hotel, gelegen in Hungiao, von unserem Zimmer im 15. Stock ein spektakulärer Blick über den Fluss auf das neue Finanzzentrum Pudong.  ich versuche, das Foto anzuhängen. Wir gönnen uns den Komfort hier, heute Morgen um 7 Uhr im Pool schon im Pool geschwommen, danach Das internationale Frühstück mit Shanghai-Reis Nudeln, French Toast, Englisch Toast, deutschem Käse ect. Dann raus ins Gewühl zur Zhongdang Lu, ehemalig der Bund, die Prachtstraße am Huangpu-Fluss. Menschen aus ganz China reisen zu diesem Tag an, sie habe meist eine Woche Freizeit, eine der wenigen Urlaubstage. 1999 waren wir auch zu dieser Zeit hier. Was hat sich nicht alles verändert! Keine Straßenverkäufer auf der Promenade, kaum ein Mensch im Maoanzug, ganz viele Handybesitzer, die Selfie mit Teleskopstangen von sich machen. Und statt der Radler meist Motorradfahrer mit sehr leisen Elektromotoren. Achim fotografiert, ich mache Tonaufnahmen, die Sonne sticht mit 30 Grad auf unsere Köpfe, nach mehr als zwei Stunden total erschöpft. Pause bei einem Tee im vornehmen Peace Hotel, erbaut Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts von einer der reichen „Bagdadjuden“, die – glaube ich – schon seit dem 19. Jahrhundert hier lebten. Als wir letztes Mal hier waren, musste ich auf die Toilette, in der – als ich sie betrat – einige Chinesinnen bei geöffneten Türen auf den Klos saßen und sich mit ihren Genossinnen im Vorraum unterhielten. Die Ausstattung war noch so wie beim Bau des Hauses. Heute musste ich in dem grundlegend nach altem Stil renovierte Gebäude die Kellnerin rufen. Sie öffnete mir die Räume mit einem Chip. Natürlich sind sie ganz im westlichen Stil renoviert, mit viel Marmor ect. Dass dieser Standart nicht überall durchgehalten ist, davon zeugen die Toiletten in den U-Bahnhöfen: Stehklos wie in Frankreich annodunnemals. Trotzdem: die U-Bahn ist zu preisen. 12 Linien nach neuesten Standard mit englischer Beschriftung und englischen Ansagen. Wir finden uns da sehr gut zurecht.

Nach der Erholung raus ins Gewühl auf der Nanjing Lu, der Haupteinkaufsstraße. Alle Geschäfte waren geöffnet, wie jeden Sonntag. Wir bogen ab nach links, in die Szechuan Lu, immer noch eine Fahrrad- bzw. heute Motorroller- Straße. Hier hatte unser Großvater sein Geschäft, auch die Defag und die Agfa waren hier angesiedelt, in einem wunderschönen Jugendstl- Bürohaus, erbaut von einem ungarischen Architekten 1925. Wer weiß, wie das Gebiet davor aussah. Der erste oder der zweite Bauboom hatte bestimmt auch den Abriss alter Wohngebiete zur Folge. Heute könnten wir den Abriss alter zweistöckiger  Shikumenhäuser in schmalen Gassen registrieren, in denen bei unserem letzten Besuch noch das Leben „brummte“.

Ich schreib mal kürzer, sonst liest keiner mehr.

kleiner Imbiss in einer Imbissbude, mehrere Wantans bzw, Jaudzes (Teigtaschen) für circa 1.80 Euro, das machte den Luxus- Tee im Peace Hotel (15 Euro) wieder wett.

Danach mit einer Taxe zum Renmin Park, das war früher eine riesige Rennbahn fast mitten in der Stadt und ist heute der größte Park mir spektakulären neuen Bauten, Theater, Museum, dem Zentrum für Stadtentwicklung, in dem in einem riesigen Modell die Pläne der Architekten für den Ausbau Shanghais gezeigt werden. Statt es noch einmal zu besuchen, gingen wir schon recht fußlahm zum Parkhotel an der Ostseite, zu Zeiten seines Baus mit 13 Stockwerken das höchste Gebäude der Stadt. Ein wunderschöner Art-Deco Bau, auch von dem Ungarn Hudec.  Damals das In-Hotel für Shanghais Schickeria, heute nicht mehr ganz so in, schien uns.

Und dann?  Ziemlich ausgepowert in die U-Bahn und ins Hotel. Wir liegen auf den Betten, schauen hinaus in die Hochhauswelt, nicht alle der Riesen sind so grell beleuchtet wie gestern. Da fühlten wir uns wie in Disneyworld.

2 Gedanken zu „1. Mai, Tag der Arbeit“

  1. Danke, liebe Hilke, für den anschaulichen Bericht!
    Auch die Sonne zeigt sich hier gemäßigter; und- –
    heute früh pünktlich, „heraus zum 1.Mai“- –
    der Kuckuck!
    Gute Nacht Euch Beiden, und ab morgen
    ergiebige Perspektiven!
    Ada.

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