Uns begrüßt frühmorgens, als wir aus dem Hotel treten, das typische Hamburger Nieselwetter. Trotzdem sollen unsere Pläne für den Tag nicht geändert werden. Wir wandern in der Altstadt umher, viel erinnern wir nicht mehr von unserer Qingdao-Reise 1999, aber dass das Fachwerk im alten Bahnhofsturm wegrestauriert wurde, fällt uns doch auf. Wir lassen uns noch zu Strand Nr. 2 mit einer Taxe fahren wie schon 1999, auch hier hat sich vieles getan, mit neuen Unterständen für die Kioske, einer breiteren Straße ect. Nur das Meeresrauschen könnte dem von damals gleichen. Vom Wasser her ziehen Nebelschwaden heran, die das Umfeld in helles Grau hüllen. Achim unternimmt mutig einen Schwimmversuch bei 16 Grad Wassertemperatur, einige Chinesen kraulen sogar mehrere Bahnen zwischen den ausgelegten Haifischnetzen. Ich betrachte das an der Strandstraße liegende ehemalige deutsche Hotel, in dem meine Mutter möglicherweise in ihren Ferien unterkam, und sinniere bei Wellenrauschen, was mir die Reise gebracht hat. Viele Eindrücke, einige Erkenntnisse, vielleicht. Ich kanns (noch) nicht genau formulieren. Nur einer Sache bin ich mir sicher: die Essensgerüche, die einem fast überall in die Nase ziehen, morgens früh in den Hotels, tagsüber auf den meisten kleineren Straßen und abends in sehr vielen Restaurants, und sogar hier am Strand, sind mir unerträglich geworden. Nichts mehr von Heimatgefühl wie damals auf der ersten Reise, als ich aus dem Ruijin Hotelmin Shanghai trat und mich wie zu Hause fühlte. Im Gegenteil: unangenehm berührt von dieser Nudelsuppen-Sojasoßen-faule-Eier-Geruchswelle stelle ich mir vor, ich läge auf einer grünen, sommerlich duftenden Wiese, irgendwo vor den Toren Hamburgs. Vielleicht liege ich, liegen wir da wirklich – in einigen Tagen, nach unserer Rückkehr.
Sorry to hear the smell of food is making you nauseous.
Although I did giggle a little, when thinking about how long it will be before you eat Chinese food again in Hamburg…Years?