Alle Beiträge von Hilke Veth

14. April 2016

In 14 Tagen sitzen wir schon im Flugzeug nach Zürich. Die Planungen laufen weiter, bzw. sind weitergelaufen. Ich hatte einen Intensivkurs Chinesisch beim Konfuzius-Institut gebucht, gab nach 6 Tagen auf, mein Gehirn war blockiert. Hatte die Verabredung, an einem Abendkurs weitermachen zu dürfen. Nach zwei Wochen in Schweden auch diesen „gesteckt“, obgleich ich jeden Tag 2 Stunden geübt habe. Es ist soviel anderes zu tun und es fällt mir ziemlich schwer, die Sprache zu lernen. Anders als mit dem Schwedischen und den anderen europäischen Sprachen. Deutsch und Latein sind die beste Grundlage für Englisch, Französisch, Italienisch….Maskee denke ich mal wieder mit dem Lieblingswort meiner Mutter. Macht nichts. Vielleicht später. Und zurechtkommen werden wir allemal. Wie auch schon früher.  Was habe ich gelernt? Abgesehen von Ni hao, wo jiao Hilke, wo qing Veth und xiexie. Das Wunder der Schrift mit 214 Radikalen und was weiß ich wievielen Zeichen. Habe Edoardo Fazzioli: Gemalte Wörter gelesen, das mir mal Barbara Bieling, eine Chinadeutsche, geschenkt hat. „Ein Schlüssel zum Verständnis Chinas, seiner Menschen und seiner Kultur“, sehr anregend. Die Schönheit der Schrift, das jahrtausendalte Wissen, das darin eingeht. Ehrfurcht vor der Geschichte dieses Volkes. Ehrfurcht auch vor der Geschichte unserer Kultur. Was für ein Wort: Ehren und Fürchten sind darin zusammengedacht. Beides bewegt mich.

Andere Vorbereitungen: die alten und zwei neue Reiseführer gelesen. Zwei weitere Bücher aus meinem Regal nach Schweden mitgenommen und mehr oder weniger intensiv gelesen:

Agnes Smedley: Battle Hymn of China, 1944 in London erschienen. Es stammt aus dem Bücherschrank meiner Eltern. Hat es mein Vater erworben?   Vielleicht. Er war – wie ich wusste – jahrelang in Chungking und hat die Bombardierungen da bis 1941 erlebt. Smedley, die Journalistin und Autorin, berühmt durch das Buch Daughter of Earth, 1929, glaube ich, erschienen, war zu selben Zeit da. Kannte er sie?  Gestern blätterte ich in seinen Unterlagen. Er war nicht nur gleichzeitig mit ihr in Chungking, sondern in auch in Hankow (nachlesen).

Edgar Snow: Red Star over China. Auch ein berühmter Journalist der 30er und 40er Jahre, linksorientiert.  Mit welchem Enthusiasmus er über die kommunistische Bewegung schreibt. Auch das Buch stand im Buchregal der Eltern. Es ist 1938 veröffentlicht worden, also kurz nach dem Peking-Zwischenfall und dem Einfall der Japaner in das Land.